Währungsreform: Vorbereitungen für digitalen Euro laufen im Hintergrund – EZB bleibt auf Vernichtungskurs

Was gesagt wurde, war nicht viel, obwohl sich die gestrige Pflichtveranstaltung mehr als eine Stunde hinzog. Die EZB hält am Nullzins fest. Das Reptil lobte die milliardenschweren Coronarettungspakete und den Wiederaufbaufonds. Was nicht gesagt wurde, aber hinter den Kulissen fleissig vorbereitet wird, ist die Einführung eines digitalen Euros. Lagarde verfolgt neben der Abschaffung des Bargelds schon lange den Plan, die nationalen Währungen durch Kryptowährungen zu „ergänzen“. Angeblich zur Bekämpfung der Geldwäsche, da Kriminelle bevorzugt mit Bitcoin zahlen würden. Nach dieser Logik müsste auch der Euro verboten werden, egal ob digital oder aus Papier.

Längst wird im Hintergrund am digitalen Euro gearbeitet. Doch nur wenig wird darüber berichtet. Angeblich drängt der Bankenverband auf den Krypto-Euro, Experten wurden dazu auch in den Bundestag geladen. Letztes Jahr herrschte bei der Bundesregierung noch die Meinung vor, Kryptowährungen seien kein „richtiges Geld“, als wäre FIAT-Money in irgendeiner Weise wertbeständiger. Inzwischen sind Pläne bekannt, nach denen die EU-Kommission einen Regulierungsvorschlag für Kryptoassets und Stablecoins vorbereitet. Im dritten Quartal soll er der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Normalverbraucher wird mit diesen Informationen nur wenig anfangen können, da Kryptowährungen noch immer nicht jedermanns Sache sind.

Das könnte sich ändern, wenn ebenfalls im dritten Quartal der Bezahldienst Paypal die Kundenkonten mit der Möglichkeit aufrüstet, Kryptowährungen zu handeln und auch damit zu bezahlen. Mit einem Schlag werden die für eine Akzeptanz so notwendige Einstiegshürden gesenkt und der Markt für 325 Millionen Kunden geöffnet. Welche Chancen hätte ein digitaler Euro gegen die etablierten Kryptowährungen ohne die von der EU-Kommission angestrebte Regulierung?

Bei dem Vorhaben kann es nur darum gehen, den Wettbewerb zum Vorteil der „nationalen Kryptos“ zu verzerren, da es sicherlich zunächst keinen Annahmezwang geben wird, weil die Ablösung des „herkömmlichen“ Euros durch den digitalen Euro schleichend und als verdeckte Währungsreform angestrebt wird. Die Einführung wird sicher keine zwei bis drei Jahre mehr dauern, wie aktuell noch behauptet wird. Spätestens nach den Bundestagswahlen im Oktober 2021 wird der Krypto-Euro zur „Chefsache“, wenn nicht schon früher.


Fun Fact: 2016 wurde Lagarde aufgrund von Fahrlässigkeit bezüglich einer Summe von 400 Millionen Euro von einem französischen Gericht schuldig gesprochen. Eine Haft- oder Geldstrafe gab es aber nicht. Die Einzelheiten dazu kann man bei Finanzmarktwelt nachlesen.


Erstveröffentlichung auf: O24