Vegetarier aller Länder feiern ihn, der immer für ein passendes Zitat gut ist, egal für welche Sache man gerade „gewaltfrei“ in den Krieg zieht. Vielleicht sollten die radikalen Tierschützer von Peta noch einmal ihre Begeisterung für den großen Propheten überdenken. (2)

Denn das sagte einer, der aus einem Land stammt, in dem Kühe mehr Rechte haben und Wertschätzung genießen als Frauen. Indien ist das Land mit der weltweit größten Anzahl von Vegetariern und doch kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Schlagzeilen über Gruppenvergewaltigungen – immer dann, wenn eine ausländische Touristin statt eines einheimischen Mädchens Opfer geworden ist. Vergewaltigung in Indien wird in vielen Fällen gar nicht erst verfolgt, die Regierung hat erst vor wenigen Jahren auf Druck der Öffentlichkeit die Gesetze verschärft. Ein weiteres kulturspezifisches Delikt nennt sich Brautverbrennung. Laut einer Studie aus 2009 (3) geschieht dies alle fünf Minuten, innerhalb eines Jahres sollen wegen der Jagd nach Mitgift 106.000 Frauen von ihren Ehemännern verbrannt worden sein.
Wem nutzt die aktuelle Debatte um Fleischpreise, wo gerade akut die Einkommen von Millionen Haushalten gefährdet sind?
Im Übrigen bin ich selbst seit über 25 Jahren Vegetarier, also lange bevor die Grünen mit ihrem „Veggie-Day“ die Deutschen zu Gutmenschen erziehen wollten. Ich kenne wohl jeden Vegetarierwitz, über die ich teilweise auch lachen muss. Peinlich wird es, wenn es von Fleischessern heißt: „Wir essen ja auch nur wenig Fleisch …“ Was ist nur aus den Leuten geworden? Kann man nicht einfach gemeinsam ein Bier trinken und dazu essen, was einem jedem beliebt, ohne sich auch noch für seine Existenz zu entschuldigen? Manchmal möchte ich aus rein politischen Gründen dann doch wieder in ein deftiges Zigeunerschnitzel beißen, zum Nachtisch einen Mohrenkopf verputzen oder einen Eisneger schlecken ….


Erstveröffentlichung auf: O24