Nach der Krise: Was ändern Goldstandard oder dezentrale Kryptowährungen?

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Entgegen gewissen Gerüchten blieb im letzten Jahr die Rückkehr zum Goldstandard aus. Namhafte Experten lagen ziemlich daneben. Als später die Niederländische Zentralbank vor einem Zusammenbruch des Geldsystems warnte und eine Rückkehr zum Goldstandard in Erwägung zog, kochten die Gerüchte wieder auf. Gleichzeitig schränkte die Bundesregierung den privaten Ankauf von Gold weiter ein. Die Spekulationen sind also nicht unberechtigt, aber wäre das ein Grund zum Jubeln? Laut Statista steht Deutschland in der Rangliste der Länder mit den größten Goldreserven hinter den USA auf Platz 2. Das hört sich gut an, aber wo ist das deutsche Gold? 2017 meldete das Handelsblatt, dass gut die Hälfte des „deutschen Goldes“ zurück zur Bundesbank gekehrt sei. Der Rest ist immer noch „sicher“ im Ausland gebunkert. Und selbst wenn die Hälfte im Zuge eines Wirtschaftskrieges verloren gehen sollte, hätte Deutschland immer noch mehr Gold als die Schweiz. Klingt doch gar nicht so schlecht, falls es zu einem Goldstandard kommt. Aber was ändert sich? Zentralbankengeld bleibt Zentralbankengeld und Goldstandard heißt nicht, dass es keine Inflation gibt oder wir alle wieder mit Goldmünzen bezahlen. Die Abschaffung des Bargelds steht weiterhin ganz oben auf der Begehrlichkeitsliste der Zentralbanker.

Christine Lagarde will nationale Kryptowährungen, wie ich schon mehrfach geschrieben habe. Und es spricht vieles dafür, dass der Euro durch einen Kryptoeuro ersetzt wird, was einer verdeckten Währungsreform gleichkommt. Damit wäre totale Kontrolle möglich und libertäre Kryptofans sehen in Bitcoin und seinen dezentralen Nachfolgern eine Alternative zum FIAT-Money. Hierzu auch eine Leseempfehlung vom Bitcoinblog in dem Mr Dax heftig kritisiert wird: Dirk Müller hält Bitcoin für ein Trojanisches Pferd

Dass staatliche Digitalwährungen nur nachteilig für die Verbraucher wären und sein werden, ist keine Frage. Was aber ist an Bitcoin besser, wenn er nur „a few hundred guys“ gehört? Es gab bereits mehrere Marktmanipulationen durch das Bewegen gewaltiger Summen. Wenn ein paar Lumpen Macht in die Hand bekommen, hilft kein „bestes Geldsystem der Welt“, auch nicht gar kein Geld, um den Schurken das Leben schwer zu machen.

Was Jean-Jacques Rousseau bereits über Regierungsformen sagte, gilt vielleicht auch für die verschiedenen Konzepte des Finanzsystems. Sie können alle gut oder schlecht sein, der Maßstab ist das Wohlergehen der Leute. Eine wahre Demokratie habe es nie gegeben, sagte er zudem weiter und es würde sie auch nie geben, obwohl er sie für die beste Form der Regierung hielt. Als Voraussetzung sah er übrigens ein „kleines Territorium mit einer einhergehenden Einfachheit der Sitten und Gleichheit der Bürger“ als notwendig für ihr Gelingen an. Solange Globalisten den Weltmarkt beherrschen und die EU Bestand hat, ist wohl keine Besserung in Sicht.


Erstveröffentlichung auf: O24